Rafael Seligmann, geboren am 13. 10. 1947 in Herzliyya (bei Tel Aviv). 1957 mit den Eltern Übersiedlung nach München. Nach Absolvierung einer Fernsehtechnikerlehre (auf Wunsch der Mutter) und des Abiturs (auf eigenen Wunsch) auf dem zweiten Bildungsweg Studium der Neueren Geschichte und Politikwissenschaft in München und Tel Aviv. 1982 Promotion über Israels Sicherheitspolitik. Seit Ende der 1970er Jahre journalistisch tätig, u.a. als Redakteur der Tageszeitung „Die Welt“, außenpolitischer Referent der CDU (1981/82) und Chefredakteur der von ihm gegründeten „Jüdischen Zeitung“. Von 1985 bis 1988 Akademischer Rat sowie bis 1991 Dozent für Internationale Beziehungen am Geschwister-Scholl-Institut der Universität München. Zahlreiche Essays, Kommentare und Serien für den „Spiegel“, „Die Welt“, „Das Sonntagsblatt“, „Bild“ und die „tageszeitung“. Von 2004 bis 2009 Chefredakteur der englischsprachigen „Atlantic Times“. Von 2012 bis 2019 Herausgeber der englischsprachigen Zeitschrift „Jewish Voice from Germany“. Vorstandsmitglied des Vereins „GesichtZeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“. Seligmann lebt seit 1999 in Berlin.
* 13. Oktober 1947
von Christoph Schmitt-Maaß
Essay
„Ignoranz ist schlimmer als Feindschaft“, schreibt Rafael Seligmann, „sie ist darüber hinaus dumm und nutzlos. Laßt uns zumindest streiten. Voneinander los kommen wir sowieso nicht.“ Als Seligmann in den 1980er Jahren in einer renommierten Bonner Buchhandlung nach jüdischer Gegenwartsliteratur fragte, empfahl die Buchhändlerin nach ...